Nachlass

Mit über 40000 Blättern ist der Nachlass von Joachim Jungius in der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg ziemlich unübersichtlich. Daher hat es in den vergangenen Jahrhunderten immer wieder Versuche gegeben, den Nachlass zu katalogisieren und so herzurichten, dass Interessierte an ihm forschen können.

Der folgende Text soll Ihnen einen Überblick über den Jungius-Nachlass bieten. Der erste Teil gibt die Geschichte des Nachlasses wieder, der zweite strukturiert den Nachlasses, indem er auf besondere Teilbestände hinweist, der dritte Teil listet die Literatur über den Nachlass auf.

In den Text eingebettet sind verschiedene Hilfsmittel in Listenform. Sie finden schließlich ganz unten ein Verzeichnis dieser Verweislisten und Hinweise darauf, in welchen der 3 Teile und an welcher Stelle einer Reihenfolge diese Listen jeweils stehen. Dort werden sie dann auf Titel oder Signaturen verwiesen, die sie über die Recherchefunktion auswählen können.

  • Geschichte
    • Inhalt

      Das 17. Jahrhundert nach Jungius’ Tod (1657)
      Der Brand von 1691
      Das 18. Jahrhundert – Martin Friedrich Pitiscus (1794)
      Das 19. Jahrhundert – Emil Wohlwill (1887)
      Zwischen den Kriegen – Heinrich Lüdtkes Verzeichnis (1937)

      Geschichte des Nachlasses

      Die letzten Ordnungsarbeiten am Nachlass vor dem Beginn der Digitalisierung unternahm Christoph Meinel; sein Katalog erschien 1984 und führt folgende Strukturelemente und Metadaten auf:

      • „Faszikel“ (oberstes Strukturelement unter dem Bestand)
        • Titel
        • Signatur
        • (gelegentlich:) kurze Inhaltsübersicht oder ein Text mit weiteren Informationen
        • Umfang
        • Format
        • Alte Signaturen (teilweise voneinander getrennt angegeben)
      • „Manipel“ (als unterstes Strukturelement des Katalogs)
        • Nummer (gelegentlich selbst vergeben, in arabischen Ziffern)
        • Blattzählung
        • Titel (Überschrift oder fingierter Sachtitel)
        • (gelegentlich:) Entstehungszeit
        • (gelegentlich:) Entstehungsort

      Woher stammen die „Alten Signaturen“? Wie setzt sich der Bestand zusammen? Durch welche Arbeiten erhielt der Nachlass seine heutige Gestalt?

      Das 17. Jahrhundert nach Jungius’ Tod (1657)

      Martin Fogel (1634–1675), der erste Nachlassverwalter, gab mehrere Werke aus dem Nachlass heraus und sortierte dazu den Bestand um, außerdem erstellte er mehrere Verzeichnisse. Weil er aber zu jedem Anlass neue Bezeichnungen wählte, lassen diese sich kaum kollationieren.

      Eine Reihe der Rückentitel und die Umschläge (aus alten Bucheinbänden) der sogenannten Faszikel stammen von Michael Kirsten (1620–1678). Zuvor waren die Notizzettel als „Bündel“ (fasces) aufbewahrt worden, ohne dass wir heute wüssten, wie das genau aussah. Kirsten übergab den Nachlass der Stadtbibliothek, wo er – gemeinsam mit der Jungiusschen Bibliothek – gesondert aufgestellt blieb. Dabei gerieten Manuskripte von Kirsten und Christian Buncke († 1659) in den Nachlass. Einige von Jungius’ Notizen wurden später als angeblich Kirstenschen Ursprungs ausgeschieden und erst Emil Wohlwill (1835–1912) ordnete sie wieder dem Nachlass zu.

      Kirstens Arbeiten am Nachlass endeten mit seinem Tod nur drei Jahre nachdem er die Aufgabe von Fogel übernommen hatte. Sein Nachfolger wurde Johann Vaget (1633–1691), der ebenfalls versuchte, den Nachlass zu ordnen und aus ihm Werke herauszugeben.

      Der Brand von 1691

      Vaget katalogisierte den Nachlass als erster vollständig und mit Nummern, so dass man entnommene Blätter jederzeit an ihren Ort zurücklegen konnte. Wahrscheinlich legte er die Altsignaturen in runden Klammern an ([Va.]-Signaturen).

      Am 4. Juni 1691 brannte Vagets Haus ab. Dabei ging etwa die Hälfte des handschriftlichen Nachlasses verloren, Vaget starb. Vincent Placcius (1642–1699), einer der Testamentsverwalter, ließ ein neues Verzeichnis anlegen, das in mehreren Abschriften erhalten ist. Aus diesem Verzeichnis stammen die als Zahl (ohne Klammer) gehaltenen Altsignaturen, die wir mit dem Zusatz „[Pl.]“ angeben.

      Einige darin erfasste Stücke konnte bereits Martin Friedrich Pitiscus (1722–1794) nicht finden; sie sind dem Namen nach bekannt (und wurden nicht beim Brand zerstört!):

      • Arithmetica Franci m[anu]s[crip]ta sed manca 4°
        Alte Signaturen [Pl.] 26; [Va.] (50), Umfang unbekannt – dem Titel nach zu schließen waren diese Manuskripte spätestens seit dem Brand unvollständig; bei „Francus“ im Titel könnte es sich um Johannes Regiomontanus (1436–1476) handeln.
      • Kirsten Phys[ica] gen[eralis] 8°
        Alte Signaturen [Pl.] 73; [Va.] (224), Umfang unbekannt – es handelte sich vermutlich um ein Manuskript von Jungius, das wie beschrieben fälschlich Kirsten zugeschrieben worden war.
      • Geometrica controversia inter Stampioen et Waessenaer 4°
        Alte Signaturen [Pl.] 112; [Va.] (173), Umfang unbekannt – Jan Jansz Stampioen (1610–1690) bat Jungius um ein Gutachten im Streit mit Jacob Waessenaer und René Descartes (1596–1650) um die Berechnung der Kubikwurzeln. Dieser Brief ist erhalten und in der Briefedition (Jungius/Rothkegel 2005) zugänglich; vgl. außerdem (1) Pe. 59, (2) Pe. 13 : f. 118–240 [20] …Ad extractionem radicis cubicam e binomico zeteticum …, (3) Pe. 69 a : f. 212–245 XIV … Radicis extractio und (4, 5) Pe. 68 a und b.
      • Phytoscopica a M[artino] Fogelio digesta
      • Alte Signatur [Pl.] 120, Format und Umfang unbekannt – dieses Manuskript ist vermutlich in der Edition der Isagoge Phytoscopica berücksichtigt worden; Johann Vaget zählte es offenbar nicht zum Nachlass.

      Das 18. Jahrhundert – Martin Friedrich Pitiscus (1794)

      Der Nachlass wurde im frühen 18. Jahrhundert kaum angerührt, weil die Stadtbibliothek 1745 ein neues Gebäude bezog. Nur der Bibliothekar Johann Christian Wolf (1689–1770) ergänzte einige Nummern und Rubra.

      1788 bis 1794 verzeichnete Pitiscus die Handschriften und teilte den Nachlass in verschiedene Sachgruppen auf. Man kann das daran erkennen, dass die Hanseatica-Signaturen eine andere Untergliederung andeuten: z. B. sind die zuvor verstreuten Reden unter Cod. Hans. IV. 4 zusammengefasst worden.

      Einige der von Wohlwill 1887 vermissten Schriften sind nach 1794 verloren gegangen:

      • Mathematica. 4°
        alte Signaturen [Pl.] 2; [Va.] (8), V, 101 Bl. – merkwürdiger Weise sind die anderen Faszikel mit den alten Signaturen [Pl.] 2; [Va.] (8), I–VII erhalten; es handelt sich jedoch bei allen um Medica, nicht Mathematica.
      • Sphaerica, arithmetica, chronologia varia. 2°
        alte Signaturen [Pl.] 25; [Va.] (49), III, 103 Bl. – [Pl.] 25; [Va.] (49), I und II sind erhalten als Pe. 12 a und b sowie Pe. 60; zum größten Teil handelt es sich dabei um Fremdhandschriften und Literaturauszüge.
      • Loxostatica … 2°
        alte Signaturen [Pl.] 31; [Va.] (58), IX, 15 Bl.
      • Statica
        alte Signaturen [Pl.] 32; [Va.] (59), X, Format und Umfang unbekannt – vgl. zu „Statica“ und „Loxostatica“
        1. Pe. 7 Geometrica (Geometria Loxostatica Linearum)
        2. Pe. 8 Geometria Loxostatica
        3. Wo. 22 Statica Natantum.
      • Impressa programmata. 4°
        alte Signaturen [Pl.] 56; [Va.] (96), 16 Bl. – womöglich handelte es sich um Drucke zu den handschriftlich erhaltenen Schulprogrammreden aus Pe. 3, [17]–[27] : f. 186 passim.
      • Mathematica Archimed[is] … 2°
        alte Signaturen [Pl.] 70; [Va.] (123), Umfang unbekannt – in den alten Verzeichnissen tauchte folgende Beschreibung auf: „umfangreicher Folioband, sorgfältig geschrieben und mit Abbildungen versehen“.
      • Particulae Hellenisticae. 8°
        alte Signaturen [Pl.] 75; [Va.] (271), Umfang unbekannt
      • Kirsten Graeca, Hellenistica. 8°
        alte Signaturen [Pl.] 76; [Va.] (272), Umfang unbekannt – bei den beiden Faszikeln [Pl.] 75; [Va.] (271) und [Pl.] 76; [Va.] (272) handelte es sich vermutlich um Aufzeichnungen zu dem Streit über den Status der griechischen Sprache im Neuen Testament.
      • Kirsten Index in Caesalpinum in Art. 4°
        alte Signaturen [Pl.] 98; [Va.] (179), Umfang unbekannt
      • Theses phys[icae], eth[icae] et pol[iticae] atque rhetor[ici] collegii disputatorii. 4°
        alte Signaturen [Pl.] 111; [Va.] (172), Umfang unbekannt
      • De methodo Ratichii. 4°
        alte Signaturen [Pl.] 125; [Va.] (275), Umfang unbekannt
      • Cartesius de meteoris. 4°
        alte Signaturen [Pl.] 126; [Va.] (276), Umfang unbekannt
      • Lima Logicae Hamburg[ensis] et disp[utationes]
        alte Signaturen [Pl.] 130; [Va.] (282), Format und Umfang unbekannt
      • Miscell[aneae] Exam[inium] demonstrat[iones] 4°
        alte Signatur [Pl.] 133, Umfang unbekannt

      Das 19. Jahrhundert – Emil Wohlwill (1887)

      Den Hauptteil des Nachlasses katalogisierte Christian Petersen (1802–1872) bei einer allgemeinen Neuordnung der Handschriften in den 1830ern. Die auf Petersens Liste genannten Stücke sind heute mit den „Pe.“-Signaturen versehen.

      Karl Klose (1804–1873) erfasste in der Mitte des Jahrhunderts die kaum erschlossenen Nachlässe der Stadtbibliothek im Hanseatica-Katalog und vergab die „Cod. Hans.“-Signaturen, die wir als Altsignatur führen, obwohl sie tatsächlich jünger ist als ein Teil der heutigen Signaturen.

      Im späten 19. Jahrhundert griff Emil Wohlwill den ursprünglichen Gedanken wieder auf, den Jungius-Nachlass drucken zu lassen, allerdings lehnte er die Vorgehensweise von Vaget ab, die Zettel einfach so drucken zu lassen, wie der Bearbeiter sie gerade lesen konnte. Er vertrat dagegen den Ansatz einer Auswahledition.

      Wohlwill war Chemiker, Chemiehistoriker und Galilei -Forscher und hatte bereits 1887 einen großen Teil der verschollenen oder umsortierten Stücke wiedergefunden, die mit „Wo.“-Signaturen versehen wurden. Wohlwill vermeldete in dem 1888 erschienenen Zusatz zur Festrede zu Jungius’ 300. Geburtstags 20 Stücke als vermisst, von denen 2 inzwischen wiedergefunden wurden:

      • Kirsten P[hysica] G[eneralis] de sonu articulato
        8° – inzwischen: Suppl. 8 Orthographia in Litteris accentibus (17x11cm), alte Signaturen 74 (270), 129 Bl.
      • Epistolae … 2°
        inzwischen Sup. ep. 97, ein Teil der Briefsammlung.

      Gerade diese letzte Angabe erscheint problematisch: Die Briefsammlung Sup. ep. 97 soll in den Jahren 1794–1887 verschollen gewesen sein, aber Robert Avé-Lallemant (1812–1884) benutzte sie für seine Ausgabe des Briefwechsels von 1862; irgendwo in der Überlieferungskette muss ein Fehler vorliegen – und es ist wahrscheinlich nicht der einzige. Die anderen Faszikel sind nur zu einem kleineren Teil bereits im 18. Jahrhundert verlorengegangen, die meisten konnte Pitiscus noch verzeichnen.

      Zwischen den Kriegen – Heinrich Lüdtkes Verzeichnis (1937)

      Ein weiterer Anlauf zu einer Werkedition war seit 1929 geplant, aus Anlass der Zehnjahrfeier der Universität Hamburg. Dahinter stand der Hamburger Wissenschaftshistoriker Adolf Meyer-Abich (1893–1971), der in der Nazi-Zeit nach Auszügen suchte, um der braunen Führung Jungius schmackhaft zu machen. 1929 hatte er – noch viel optimistischer – sogar vorgeschlagen, die Hamburger Universität Joachim-Jungius-Universität zu nennen.

      Der Nachlass nahm in den Weltkriegen keinen großen Schaden. In den 1930er Jahren arbeitete Heinrich Lüdtke (1868–1939) daran, die geplante Herausgabe von „Jungius’ sämtlichen Werken“ anzugehen, aber von ihm erschien nur ein Katalog, auf dem Meinel aufbauen konnte. Lüdtke konnte dem Bestand einige Stücke hinzufügen; die meisten der heutigen „Suppl.“-Signaturen gehen darauf zurück. Einige der von ihm aufgeführten Manuskripte konnte Meinel nicht wiederfinden; es ist unklar, was mit ihnen geschehen ist.

  • Struktur
    • Inhalt

      Briefsammlung
      Disputationen
      Doxoskopien

      Struktur des Nachlasses

      Der Jungius-Nachlass besteht vornehmlich aus Notizzetteln und nur wenigen zusammenhängenden Texten. Gegenständliche Sammlungen sind bis auf einige getrocknete Pflanzenteile (Reste eines Herbariums) nicht mehr enthalten, obwohl sie vorhanden gewesen sein müssen: Jungius ließ sich z. B. Gesteinsproben aus vielen Gegenden Deutschlands schicken, ebenso schrieb er wiederholt von seinen „Gerätlein“, die er an seine neuen Beschäftigungsorte bringen müsse. Von den Lebensdokumenten ist nur die Doktorurkunde (Padua, 1619) erhalten und Teil des Nachlasses. Die erhaltene Korrespondenz ist großenteils gesondert gesammelt und mit doppelter Signatur versehen: einmal als Teil des Nachlasses (NJJ : Pe. 1, NJJ : Pe. 2) und einmal als Teil der Briefsammlung des Supellex epistolica (Sup. ep. 96–98, Sup. ep. 100); nur einige wenige Briefe sind noch Teil der „normalen“ Faszikel des Jungius-Nachlasses.

      Liste der Briefe, die absichtlich von Jungius in die „normalen“ Faszikel sortiert wurden

      • NJJ : Pe. 5 : f. 52–57
        astronomischer Briefwechsel mit Lorenz Eichstaedt (Konzepte der von Jungius geschriebenen Briefe)
      • NJJ : Pe. 58 : f. 217–220
        Brief von Hermann Westhoff über den Regenbogen
      • NJJ : Pe. 65
        mathematischer Briefwechsel mit John Pell
      • NJJ : Pe. 75 : f. 331–334
        astronomischer Briefwechsel mit Caspar Westermann (Konzepte zweier von Jungius geschriebener Briefe)
      • NJJ : Wo. 17 : f. 198–200
        Konzept eines Briefs an Woldeck Weland über die Restitution eines Werks des Apollonios von Perge

      Bei den Notizen handelt es sich um Beobachtungen oder Literaturauszüge, die Jungius mit mathematischen Berechnungen, Zeichnungen und eigenen Kommentaren ergänzte. Daneben gibt es einige Mitschriften von schulischen Angelegenheiten, die Jungius vielleicht für Publikationen nutzen wollte.

      Wir wissen, dass zum Jungius-Nachlass ursprünglich auch dessen Bibliothek gehörte, die mit Druck- und Handschriften gut ausgestattet war. Davon zerstörte einige besonders wertvolle und interessante Exemplare der Brand 1691: z. B. die Handexemplare mit zahlreichen Anmerkungen der Gesammelten Werke von Aristoteles und der Naturgeschichte des älteren Plinius. Auch später gingen immer wieder Exemplare durch die Zeitläufte und die Unachtsamkeit der Bibliothekare verloren, sodass heute nur wenige alte Drucke aus dem Besitz von Jungius in der Stabi bekannt und erhalten sind.

      Die bekannten in Hamburg erhaltenen Bücher und Drucke

      Bacon, Francis (1561–1626): Historia naturalis et experimentalis ad condendam philosophiam : Sive, phaenomena universi : Quae est Instauratio magnae pars tertia.
      London : Haviland, 1622. – Dieser dritte Teil der Instauratio magna ist unvollständig erhalten. Jungius hatte nahezu alle Werke von Bacon und soll auch umfangreiche Notizen dazu besessen haben, die allerdings verloren sind. Der vorliegende Band enthält keine handschriftlichen Anmerkungen.
      Bodin, Jean (1529–1596): Universae naturae theatrum : in quo rerum omnium effectrices causae, et fines contemplatur, et continuae series quinque libris discutiuntur.
      Frankfurt : Wechel, 1597.
      Cardano, Girolamo (1501–1576): De rerum varietate.
      Basel: Henricpetri, 1581.
      Commandino, Federico (1509–1575): Liber de centro gravitatis solidorum.
      Bologna : Benacci, 1565.
      Curaeus, Joachim (1532–1573): Περὶ αἰσθήσεως καὶ αἰσθητόν : Libellus physicus […]<.
      Wittenberg : Seitz, 1567.
      Dominis, Marco Antonio de (1560–1624); Bartoli, Giovanni (Hrsg.): [De radiis visus et lucis] De radiis visus et lucis in vitris perspectivis et iride tractatus […] : in quo inter alia ostenditur ratio Instrumenti cuiusdam ad clarè videndum, quae sunt valde remota excogitati.
      Venedig : Baglioni, 1611. – Dieses Werk beschrieb bereits zwanzig Jahre vor dessen tatsächlichem Bau die Funktionsweise des Fernrohrs und wurde um die Jahreswende 1611/12 auch zusammen mit Fernrohren von Venedig aus geliefert, wie aus zeitgenössischen Berichten bekannt ist. Jungius hatte das Werk bereits 1614 in seine Bestandsliste aufgenommen und hat im Jahr 1612 die Sonnenflecken beobachtet, wozu er ein Fernrohr benötigte.
      Froidmont, Libert (1587–1653): Labyrinthus sive de compositione continui liber unus : Philosophicis, Mathematicis, Theologis utilis ac iucundus.
      Antwerpen : Moretus, 1631.
      Galilei, Galileo (1564–1642): Nov-antiqua […] Theologorum doctrina, de sacrae scripturae testimoniis, in conclusionibus mere naturalibus, quae sensata experientia, et necessariis demonstrationibus evinci possunt, temere non usurpandis.
      Lyon : Barbier, 1649.
      Huswedel, Johann (1575–1651): Προβλήματα ῥητόρικα εἰς στάσεις.
      Hamburg : Langius, 1612. – NJJ : Pe. 27 b : f. 335–342, über Kataloge nicht auffindbar.
      Ibn-al-Haiṯam, al-Ḥasan Ibn-al-Ḥasan (965–1039): Opticae Thesaurus Alhazeni Arabis libri septem : nunc primùm editi […].
      Basel : Episcopius, 1572. – Einheitssachtitel: Kitāb al-Manāẓir,
      außerdem in dem Band enthalten:
      Witelos Opticae libri decem und al-Maqāla fī l-faǧr
      Letzner, Johannes (1531–1613): Corbeische Chronica : von Ankunfft, Zunemung, Gelegenheit […] des freien Stifts Corbey.
      Hamburg : Wolff, 1590. – ohne Provenienzvermerk zu Jungius.
      Libavius, Andreas (1560–1616): Syntagma selectorum […]; [Syntagmatis defensio …].
      Frankfurt : Kopf, 1615. – Diese Werke haben einen sehr unübersichtlichen Titel; das zweite ist ein Sammelwerk: Laut Meinel 1992 ist es erst von Placcius dem Nachlass hinzugefügt worden, weil es auch einen Text über die Rosenkreuzer enthält.
      Marci z Kronlandu, Jan Marek (1595–1667): De proportione motus figurarum recti linearum et circuli quadratura ex motu.
      Prag : Typographia Academica, 1648. – Es geht in diesem Buch um Stoßprozesse. Jungius hatte zwei Ausgaben dieses Werks und noch ein weiteres von Marci (über den Regenbogen) in seiner Bibliothek. Die erhaltene Ausgabe enthält Paginierung, Inhaltsverzeichnis, Korrekturen und einige Verweise von Jungius’ Hand, die verlorene Ausgabe enthielt von Jungius angeklebte Zettel.
      Martini, Jakob (1570–1649): Disputationes physicae.
      Wittenberg : Gormann, 1617.
      Megiser, Hieronymus (1554–1616): Specimen quadraginta diversarum […] linguarum […].
      Frankfurt : Brathering, 1603. NJJ : Pe. 37 : f. 107–114, über Kataloge nicht auffindbar; unvollständig
      Müller, Philipp (1585–1659): Miracula & Mysteria Chymico-Medica : Libris quinque (quorum summam pagina versa exhibet,) enucleata / […] 1. Tyrocinium Chymicum. 2. Novum Lumem Chymicum.
      2. Auflage. [Wittenberg] : Berger, 1614.
      Proclus Diadochus (412–485): Τῶν Ἀσαφώς εἰρημένων Πτολεμαίῳ […] μεταχείρησις.
      Basel : Oporin, 1554.
      Ptolemaeus, Claudius (ca. 100–178): [Tetrabiblos] De praedictionibus astronomicis.
      Basel : Oporin, 1553.
      Scheiner, Christoph (1575–1650): Oculus hoc est: Fundamentum Opticum, in quo ex accurata oculi anatome, abstrusarum experientiarum sedula pervestigatione, ex invisis specierum visibilium tam everso quam erecto situ spectaculis, necnon solidis rationum momentis Radius Visualis eruitur […] .
      Innsbruck : Paur, 1619. – Die SUB hat auch das Exemplar von Jungius’ Freund Johann Adolf Tassius.
      Schlegel, Paul Marquard (1605–1653): Botanices Studiosis […] herbarum cognitionem excitat […].
      Jena : Weidner, 1639. NJJ : Wo. 8, über Kataloge nicht auffindbar
      Sennert, Daniel (1572–1637): Physica hypomnemata : cum indicibus necessariis.
      Lyon : Ravaud, 1637.
      Sennert, Daniel: Epitome naturalis scientiae.
      Wittenberg : Heyden, 1624.
      Sennert, Daniel; Jungius, Joachim (Hrsg.): Auctarium Epitomes Physicae […].
      Hamburg : Rebenlein, 1635. – Es ist bekannt, dass die Zusammenstellung von Jungius stammt; inwiefern er wörtliche Zitate oder eigene Paraphrasen verwendet hat, ist bisher nicht genauer untersucht.

      Durch den Brand 1691 entstandene Lücken

      Anhand der verschiedenen alten Signaturensysteme lässt sich abschätzen, welche Stücke beim Brand vernichtet wurden. Bei einigen davon kann man auch erahnen, mit welchen Themen Jungius sich darin beschäftigt hatte. Die in der folgenden Liste angegebenen Nummern sind die von Vagetius ([Va.]...) vergebenen, die er in runden Klammern notierte:

      • (1)–(2): vermutlich Medica
      • (4)–(7): vermutlich Medica
      • (8), V; (9)–(13): wenigstens teilweise vermutlich Medica
      • (17): vermutlich Ethica
      • (19)
      • (20), III–IV: Doxoscopiae Physicae Minores
      • (23)
      • (25)–(27): vermutlich Physica
      • (29)–(30): vermutlich Physica
      • (32): Mineralia, fehlt im Manuskript, existiert aber im Druck
      • (33)–(34): wenigstens teilweise vermutlich Physica
      • (36)–(41): vermutlich Mathematica
      • (44)–(47): vermutlich Mathematica
      • (50): Arithmetica Franci, also Mathematica
      • (51): vermutlich Mathematica
      • (54)–(55): vermutlich Mathematica
      • (56), I–VI (?), (57), I–VII (?), (58), I–VIII (?), (59), I–IX (?): vermutlich Geometria, Statica, also Mathematica
      • (58), IX: Loxostatica
      • (59), X: Statica
      • (60)–(66): wenigstens teilweise vermutlich Philologica
      • (70)–(73): wenigstens teilweise vermutlich Philologica
      • (76)
      • (84): vermutlich Politica
      • (89)–(90)
      • (92)–(95)
      • (96): Impressa programmata
      • (99)
      • (102): vermutlich Historica
      • (105)–(113)
      • (115): vermutlich Mathematica
      • (122): vermutlich Mathematica
      • (123): Mathematica …
      • (124)–(131)
      • (133)–(153)
      • (155)–(163)
      • (172): Theses … collegii disputatorii
      • (173): Geometrica …
      • (174)–(177)
      • (179): Index in Caesalpinum …
      • (189)–(215)
      • (217)–(234): nur (224) bekannt (Physica Generalia)
      • (253): vermutlich Botanica
      • (256)
      • (258)–(259)
      • (261)–(263)
      • (267)–(269): vermutlich Philologica
      • (271), (272): Philologica
      • (273)
      • (275): De methodo Ratichii
      • (276): Cartesius de meteoris
      • (280)–(281)
      • (282): Lima Logicae Hamburgensis …

      Es fehlen also mindestens:

      Medica
      6 von 8 (75 %)
      Mathematica
      21 von 47 (45 %)
      Philologica
      5 von 12 (42 %)
      Physica
      7 von 18 (39 %)
      Politica
      1 von 5 (20 %)
      Historica
      1 von 5 (20 %)
      Botanica
      1 von 20 (5 %)

      153 von 282 (54 %)
      der Faszikel insgesamt

      Von den bekannten oder erschließbaren Nummern entfallen auf:

      Mathematica
      47 von 151 (31 %)
      Philosophica
      32 (21 %)
      Botanica
      20 (13 %)
      Physica
      17 (11 %)
      Philologica
      12 (8 %)
      Medica
      8 (5 %)
      Politica
      5 (3 %)
      Historica
      5 (3 %)
      Epistolae
      4 (3 %)
      Geographica
      1 (1 %)

      In Fogels Verzeichnis von 1657 verteilen sich die Faszikel auf diese Gebiete wie folgt:

      Mathematica
      59 von 324 (18 %)
      Philosophica
      95 (29 %)
      Botanica
      14 (4 %)
      Physica
      94 (29 %)
      Philologica
      19 (6 %)
      Medica
      18 (6 %)
      Politica
      15 (5 %)
      Historica
      7 (2 %)
      Geographica
      8 (2 %)

      Auffällig ist, dass Jungius’ Notizen zur Theologie und zur Zoologie fehlen und nur aus veröffentlichten Werke zu erschließen sind. Die Zoologie lag vermutlich 1691 bei Vaget, der die Edition der Historia vermium vorbereitete.

      Daneben können wir gut abschätzen, dass Jungius’ Hauptbetätigungsfelder Physik, Astronomie, Naturphilosophie, Wissenschaftstheorie, Logik und Mathematik waren, die etwa 75  % der Nummern ausmachten. Diese dürften etwa zur Hälfte verloren sein, aber der Rest gibt einen guten Einblick. Von den Notizen im Bereich der Physik gingen besonders viele verloren. Das können zumindest zum Teil die Arbeiten von Fogel an den Doxoscopiae Physicae minores erklären, der auf diesen Teil angewiesen war. Die Verluste in der Philosophie fallen weniger schwer ins Gewicht, weil sie aus der Logica Hamburgensis, den Reden und den Disputationen gut einzuschätzen sind.

      Nach dieser kurzen Statistik können wir uns Wohlwill und Meinel anschließen: die Reste des Nachlasses gemeinsam mit den veröffentlichten Werken geben einen repräsentativen Einblick in Jungius’ naturwissenschaftliches und mathematisches Schaffen. Die Botanik, die Briefe, die Politik und die Geschichte sind wahrscheinlich gut erhalten.

      Werke von Jungius, zu Lebzeiten veröffentlicht (ohne Disputationen)

      Jungius/Helwig 1613
      Helwig, Christoph; Jungius, Joachim: Kurtzer Bericht Von der Didactica, oder LehrKunst Wolfgangi Ratichii ….
      Bekannt sind Ausgaben: Frankfurt : Kempffer, 1613; Jena : 1613; o. O. : 1613; Jena : Rauchmaul, 1614; o. O. : 1614; Frankfurt : 1614; Magdeburg : 1621: Jungius/Helwig 1613 (1), Jungius/Helwig 1613 (2), Jungius/Helwig 1613 (3), Jungius/Helwig 1613 (4-1614), Jungius/Helwig 1613 (5-1614), Jungius/Helwig 1613 (6-1614), Jungius/Helwig 1613 (7-1621).
      Jungius/Helwig 1614
      Helwig, Christoph; Jungius, Joachim: Nachbericht von der newen Lehrkunst. In: Luther, Martin: Trewhertzige Vermahnung ….
      Magdeburg : Pohl, 1621. – Kangro 1968 verzeichnet zwei ältere Ausgaben: Rostock : 1614; Frankfurt : 1614: Jungius/Helwig 1614 (1), Jungius/Helwig 1614 (2), Jungius/Helwig 1614 (3-1621).
      Jungius 1627
      Jungius, Joachim: Geometria empirica.
      Hamburg : Hertel, 1642. – Kangro 1968 verzeichnet weitere Ausgaben: Rostock : 1627 (Onlineausgabe bei der HAB Wolfenbüttel); Hamburg : 1649; Hamburg : 1688; außerdem das Druckfragment einer deutschen Übersetzung: Jungius 1627 (2-1644), Jungius 1627 (1), Jungius 1627 (3-1649), Jungius 1627 (4-1688), Jungius 1627 (dt.).
      Zu diesem Werk vergleiche die moderne Neuausgabe Jungius/Elsner 2004.
      Jungius 1629
      Jungius, Joachim: [Hamburger Rede] Über den propädeutischen Nutzen der Mathematik für das Studium der Philosophie.
      1629 vermutlich nicht im Druck erschienen, zuletzt neu herausgegeben in Jungius/Hübner 1995, S. 284–310.
      Jungius 1634
      Jungius, Joachim: Nomenclator Latino-Germanicus : Hoc est: Latinae Linguae Compendium : In usum Scholae Hamburgensis concinnatum, & excusum.
      Hamburg : Offermann, 1634. – Es sind weitere Ausgaben bekannt: Hamburg : Opfermann, 1635; Hamburg : 1659; Hamburg : Völcker, 1693: Jungius 1634 (2-1635), Jungius 1634 (3-1659), Jungius 1634 (4-1693).
      Kangro 1968 vermerkte Jungius „vielleicht als Autor“, vgl. Pe. 28 Analogica Teutonia, Pe. 29 Lexicon Germanicum
      Jungius 1635
      Jungius, Joachim: Auctarium epitomes Physicae ….
      Hamburg : Rebenlein, 1635. – Weitere Ausgaben: Wittenberg : Helwig, 1635; Frankfurt : Wächtler, 1650; Amsterdam : 1651: Jungius 1635 (1), Jungius 1635 (2), Jungius 1635 (3-1650), Jungius 1635 (4-1651).
      Jungius 1638
      Jungius, Joachim: Logica Hamburgensis, hoc est, Institutiones Logicae …>.
      Hamburg : Opfermann, 1638. – Kangro 1968 verzeichnet weitere Ausgaben: Hamburg : 1635, nur in Wien vorhanden; Hamburg : Wolff, 1672, nur an der ULB Halle vorhanden; Hamburg : Wolff, 1681: Jungius 1638 (1), Jungius 1638 (0-1635), Jungius 1638 (2-1672), Jungius 1638 (3-1681).
      Jungius 1639a
      Jungius, Joachim: [Antwort auf Johannes Scharfs Disputatio v. 24. 1. 1639].
      Hamburg : 1639. – Diese Antwort ist ediert in Guhrauer 1850, S. 248–250.
      Jungius 1639b
      Jungius, Joachim: De stilo … Novi Testamenti Graeci ….
      O. O. : 1639. – Dieses Werk wurde wieder abgedruckt in Rhenferd, Jacob: Dissertationum … de stylo Novi T. syntagma. Leeuwarden : Hero Nauta, 1702.
      Jungius 1641
      Jungius, Joachim: Compendium Logicae Hamburgensis.
      Hamburg : Rebenlein, 1657. – Kangro 1968 verzeichnet eine Ausgabe Hamburg : 1641, nur in Wien vorhanden: Jungius 1641 (2-1657), Jungius 1641 (1).
      Jungius 1642
      Jungius, Joachim: [Einladung zu Caspar Westermanns Rede].
      Hamburg : Rebenlein, 1642. – Faksimile abgedruckt in Kangro 1968 und Jungius/Hübner 1995, in Kangro 1968 mit deutscher Übersetzung.
      Jungius 1647a, Jungius 1647b
      Jungius, Joachim: [Einladung v. 27 bzw. 29. 12. 1647, den Stern mira ceti zu beobachten].
      Hamburg : 1647. – Diese beiden Einladungen sind ediert in Jungius/Rothkegel 2005, S. 689 bzw. 691 als „Aushang im Akademischen Gymnasium“, Pe. 5 : f. 58–59 VIII [Anschlag über] Mira Ceti – vgl. Pe. 5 : f. 52–57 VII Briefentwürfe … über Mira Ceti, Pe. 5 : f. 60–64 IX Observationes et calculus mirae stellae [in Ceto], Pe. 75 : f. 317–347 XX Mira stella Ceti.
      Jungius 1655
      Jungius, Joachim: Programma, quo … ad orationem … Michaelis Kirstenii … invitavit.
      Hamburg : Pape, 1655. – Faksimile in: Jungius/Hübner 1995.
      Jungius Hochzeitsgedicht
      Jungius, Joachim: [Hochzeitsgedicht für P. M. Schlegel u. E. Hüpken].
      (Commerzbibliothek Hamburg, in Sammelband)

      Editionen (größtenteils) aus dem Nachlass – in chronologischer Reihenfolge

      Jungius/Fogel 1662
      Jungius, Joachim; Fogel, Martin (Bearb., Hrsg.): Doxoscopiae Physicae Minores, sive Isagoge Physica Doxoscopia : In qua praecipuae Opiniones In Physica passim receptae breviter quidem, sed accuratissime examinantur.
      Hamburg : Naumann, 1662. – Die Druckvorlage ist Pe. 19 b. Pe. 51 a und b sind vermutlich in irgendeiner Weise berücksichtigt worden, Pe. 17 und 19 a sind in Jungius/Meinel 1982 eingeflossen.
      Jungius/Vaget 1679a
      Jungius, Joachim; Vaget, Johann (Hrsg.): Isagoge Phytoscopica ut ab ipso privatis in Collegiis Auditoribus solita fuit tradi : Ad exemplaria quae ipse Auctor summa diligentia deprehendebatur revidisse et multis locis sua manu locupletasse, accurate expressa.
      Hamburg : Naumann, 1679. – Das Werk ist unter Wo. 28 : f. 241–268 in II … Isagoge phytoscopica erhalten. Vgl. dazu auch Wo. 5 : f. 1–39 I … Ad Isagogem und Wo. 10 : f. 59 – 86 VI … Ad Isagogem ….
      Jungius/Vaget 1679b
      Jungius, Joachim; Vaget, Johann (Hrsg.): [Harmonica].
      Hamburg : Naumann, 1679. – In: Jungius/Fogel 1679. – Der Manipel Wo. 29 : f. 61–93 [6] [Vorlesung über Harmonielehre] behandelt dasselbe Thema.
      Jungius/Fogel 1679
      Jungius, Joachim; Fogel, Martin (Bearb.): Praecipuae Opiniones Physicae.
      Hamburg : Naumann, 1679. – Wiederabdruck von Jungius/Fogel 1662.
      Jungius/Vaget 1685
      Jungius, Joachim; Vaget, Johann (Bearb., Hrsg.): [Germania superior] Joachimi Jungii Lubecensis Schedarum fasciculus III. inscriptus Germania superior : complexus ex Annalibus aliisque minus obviis libris enotatus ad Geographiam et historiam ditionem minorum Geographis solo fere nomine designatarum pertinentes observationes ….
      Hamburg : Lichtenstein, 1685. – Die handschriftliche Vorlage ist verloren, erhalten sind die parallelen Faszikel Pe. 39 a und b zu Germania Inferior; vgl. ferner Pe. 38 Germaniae Geographia, Pe. 37 Geographiae Generalia und Varenius, Bernhard: Geographia Generalis.
      Jungius et al. 1689
      Jungius, Joachim; Buncke, Christian (Bearb.); Vaget, Johann (Hrsg.): Mineralia.
      Hamburg : Brendeke, 1689. – Die handschriftliche Vorlage ist verloren, vgl. aber Pe. 30 : f. 114–155 VIII [u. a. lateinisch- und griechisch-deutsche Wortlisten zu:] Mineralia, Pe. 52 b : f. 331–334a XXXI Doxoscopia in mineralibus und Pe. 78 c : f. 1–15 I … Mineralia medicamenta. Metallorum facultates.
      Jungius/Vaget 1691
      Jungius, Joachim; Vaget, Johann (Hrsg.): Historia Vermium.
      Hamburg : Brendeke, 1691.
      Jungius 1699
      Jungius, Joachim: [Phoranomica] Joach. Jungii, Med. D. Phoranomica : id est, De Motu Locali. In: Mentzerus, Balthasar (Hrsg.); Siver, Heinrich (Mitarb.): [Opuscula Mathematica] Johannis Adolfi Tassii Philosophi Summi & Mathematici Celeberrimi Opuscula Mathematica.
      Hamburg : Liebezeit, 1699. – An zahlreichen Stellen im Nachlass hat Jungius Notizen zur Ortsbewegung hinterlassen, teilweise gut ausgearbeitet. Besonders interessant erscheinen noch Pe. 55 c : f. 74–80 VII Disputationes phoranomicae und Pe. 72 a : f. 18–25 III Phoranomica Optices inservientia, Notizen zur Ortsbewegung sind u. a. in Pe. 18 a und b, Pe. 21 a, Pe. 51 a, Pe. 53, Pe. 55 a und b, Pe. 57 a, Pe. 61 b enthalten, Wo. 24 Exercitationes Physicae [Vol.] II befasst sich fast ausschließlich mit der Bewegungslehre, Wo. 25 Additamenta […] dazu [5]–[7], Bl. 61–139 bietet zahlreiche Ergänzungen und Wo. 26 : f. 1–44 I Natura quid […] beschäftigt sich mit der Bewegung von Automaten.
      Jungius et al. 1747
      Jungius, Joachim; Albrecht, Johann Sebastian (Hrsg.); Fogel, Martin (Mitarb.); Vaget, Johann (Mitarb.): [Opuscula botanico-physica] Joachimi Jungii opuscula botanico-physica.
      Coburg : Otto, 1747. – Hierbei handelt es sich um eine neu zusammengestellte Wiederauflage der Isagoge Phytoscopica und von Teilen der Doxoscopiae Physicae Minores, und zwar des Abschnitts De Plantis und der Annotationes mit Korrekturen des Herausgebers.
      Jungius/Geffcken 1866
      Jungius, Joachim; Geffcken, Johannes (Übers., Bearb.): Joachim Jungius über die Originalsprache des Neuen Testaments vom Jahre 1637.
      In: Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte 5 (1866), Heft 2, S. 157–183. – Geffcken hat hier Schriften nicht aus dem Nachlass, sondern aus Archivmaterial herausgegeben.
      Jungius et al. 1928
      Jungius, Joachim; Wohlwill, Emil (Übers.); Meyer-Abich, Adolf (Hrsg.): Zwei Disputationen über die Prinzipien (Teile) der Naturkörper : [geh. im März und April 1642] .
      Hamburg : Christensen, 1928 (Festgabe für die 90. Vers. Deutscher Naturforscher und Ärzte in Hamburg). – Deutsche Übersetzung von Pe. 18 b : f. 87–113 [10]–[11] Disputatio[nes I et II] de principiis corporum naturalium.
      Jungius/Meyer 1957
      Jungius, Joachim; Meyer, Rudolf W[alter] (Hrsg.): [Logica Hamburgensis] Joachimi Jungii Logica Hamburgensis.
      Hamburg : Augustin, 1957 (Veröffentlichung der Joachim Jungius-Gesellschaft der Wissenschaften 1). – Diese Ausgabe stammt nicht aus dem Nachlass, sondern ist eine Neuauflage und deutsche Übersetzung des gedruckten Werks, wichtige Vorarbeiten oder Ergänzungen finden sich in Pe. 44 Logica Generalis (Logica Libri Primi: Ars, Prudentia, Scientia) zum I. Buch, in Wo. 32 Ad Logicam Sophisticam Hamburgensem zum VI. Buch. Wo. 33 Logica Varia (Transitus in aliud genus) behandelt die μετάβασις εἰς ἄλλο γένος. Wo. 36 Tassii Ennoëtica ist trotz des Titels von Jungius und enthält vermutlich Gedanken, die in den Rahmen nicht passten, den die Schulbehörde der Logica gesetzt hatte. Pe. 30, Bl. 156–179 IX Logica Germanica schließlich stellt Jungius’ Vorschläge für deutsche Übersetzungen des logischen Fachvokabulars vor.
      Jungius Protonoeticae philosophiae sciagraphia
      Jungius, Joachim: Protonoeticae Philosophiae Sciagraphia.
      Ediert in: Kangro 1968, S. 256–271.
      Jungius Praelectiones Opticae
      Jungius, Joachim: Praelectiones Opticae.
      In: Meyer, Karl: Optische Lehre und Forschung im frühen 17. Jahrhundert : dargestellt vornehmlich an den Arbeiten des Joachim Jungius . Hamburg, Univ., Mathematik, Diss., 1974. – Ediert ist Pe. 73 : f. 124–186 IX Praelectiones Opticae, vgl. auch andere Faszikel zur Optik: Pe. 71 Observationes Opticae, Pe. 72 a und b Praelectiones Opticae, den Rest von Pe. 73 Optica, Pe. 56 b : f. 188–208 XVIII De lumine, Wo. 9 : f. 105–128, III, b Disputationes opticae
      Jungius/Risse 1977 Jungius, Joachim; Risse, Wilhelm (Hrsg.): [Logicae Hamburgensis additamenta] Joachimi Jungii Logicae Hamburgensis additamenta.
      Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht, 1977 (Veröffentlichung der Joachim Jungius-Gesellschaft der Wissenschaften 29). – Sammeledition mit verschiedenen Quellentexten, teilweise nicht aus dem Nachlass; darin enthaltene Werke aus dem Nachlass sind:

      • NJJ : Wo. 19 Geometria [vol.] II (bei Risse: Analysis)
      • NJJ : Wo. 28 : f. 959 – 1006 VIII […] Disputationes noematicae [IIX habitae anno MDCXXXV in collegio privato] (gelegentlich auch als Wo. 34 angegeben)
      • NJJ : Wo. 30 Logica. Didactica (vormals in Wo. 21)
      • NJJ : Wo. 31 : f. 1–36, 60–93, 106–130 [1] Logicae Hamburgensis Praestantia (drei Abschriften)
      • NJJ : Wo. 31 : f. 37–47 [?] [2] Consequentia D. Jacobi Andreae in Colloquio Montisbelgardensi de communicatione indignorum
      • NJJ : Wo. 31 : f. 48–59 [?] [3] Prima Analysis Meisneri
      • NJJ : Wo. 31 : [u. a.] f. 97–101 [4] Bertius (Grundthema der Werke in Wo. 31 ist das Verhältnis von Logik und Theologie, das wegen des Streits Jungius’ mit Johannes Scharf aus Wittenberg Bedeutung erlangte.)
      • NJJ : Suppl. 11 : f. 1–9 (vormals Wo. Suppl. 2) I Clarissimorum Virorum de Dialectica Conradi Dieterici Iudicia
      • NJJ : Suppl. 13 (vormals Wo. 36 Suppl.) Dictata ad Jungii Logicam [excepta ex ore Johannes Vagetii P[rofessoris] P[ublici] [Anno MDCLXXXV die 19 Maii]] (von einem Schüler mitgeschrieben, Anmerkungen von Vaget zu einigen Stellen der Bücher II und III der Logica Hamburgensis aus dem Jahr 1685)
      • NJJ : Suppl. 14 (vormals Wo. Suppl. 1) Annotata [nonnulla ex Joachimi Jungii Explicatione] in Logicam.
      Jungius/Meinel 1982
      Jungius, Joachim; Meinel, Christoph (Hrsg.): Praelectiones physicae : Historisch-kritische Edition.
      Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht, 1982 (Veröffentlichung der Joachim Jungius-Gesellschaft der Wissenschaften 45). – Meinel griff für seine Rekonstruktion der Physikvorlesung v. a. auf Pe. 19 a und Pe. 17 zurück.
      Jungius/Muller 1984
      Jungius, Joachim; Muller, François (Bearb., Übers.): La Logique de Hambourg de Joachim Jungius (1638).
      2 Bd. Metz, Universität, Thèse d’état, 1984. – Nicht aus dem Nachlass, sondern Neuauflage des gedruckten Werks mit französischer Übersetzung und Kommentar.
      Jungius et al. 1988
      Jungius, Joachim; Weland, Woldeck; Müller, Johannes; Elsner, Bernd (Bearb., Hrsg.): Apollonius Saxonicus : Die Restitution eines verlorenen Werkes des Apollonius von Perga durch Joachim Jungius, Woldeck Weland und Johannes Müller.
      Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht, 1988 (Veröffentlichung der Joachim Jungius-Gesellschaft der Wissenschaften 57). – Ediert sind darin Suppl. 1 und Suppl. 2 Apollonii Saxonici [libri I–II], mit eingeflossen sind Suppl. 5 Topasmata ab Apollonio neglecta sowie Wo. 17 und Wo. 18 Geometria [I, II], aber laut Meinel 1984 [III, IV].
      Jungius/Müller-Glauser 1988
      Jungius, Joachim; Müller-Glauser, Clemens (Hrsg.): [Disputationes Hamburgenses] Joachim Jungius’ Disputationes Hamburgenses : Kritische Edition.
      Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht, 1988 (Veröffentlichung der Joachim Jungius-Gesellschaft der Wissenschaften 59). – Diese Sammlung v. a. gedruckter Disputationen entstammt Pe. 18 a und b.
      Meinel 1992 oder Jungius/Meinel 1992
      Jungius, Joachim; Meinel, Christoph (Bearb., Hrsg.): Die Bibliothek des Joachim Jungius : Ein Beitrag zur Historia litteraria der frühen Neuzeit.
      Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht, 1992 (Veröffentlichung der Joachim Jungius-Gesellschaft der Wissenschaften 67). – Die Anhänge dieses Werks speisen sich aus: Pe. 25 : f. 153–167 und Wo. 10 : f. 89/95.
      Jungius/Hübner 1995
      Jungius, Joachim; Hübner, Gaby (Hrsg.): Aus dem literarischen Nachlass von Joachim Jungius : Edition der Tragödie Lucretia und der Schul- und Universitätsreden.
      Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht, 1995 (Veröffentlichung der Joachim Jungius-Gesellschaft der Wissenschaften 82). – Zugleich: Hamburg, Universität, Dissertation, 1994. Diese Texte sind Inhalt der Faszikel Pe. 3 und Pe. 4. Hübner äußert darin, auch die Faszikel Pe. 26, Pe. 27 a und b, Pe. 28, Pe. 29 und Pe. 30 könnten dem „literarischen“ (oder vielleicht eher „sprachlichen“) Teil des Nachlasses zugeordnet werden.
      Jungius/Elsner 2004
      Jungius, Joachim; Elsner, Bernd (Hrsg., Übers.): [Geometria empirica] Joachim Jungius' Geometria empirica und Reiß-Kunst.
      Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht, 2004 (Veröffentlichung der Joachim Jungius-Gesellschaft der Wissenschaften 96). – Dieses Werk stammt nicht direkt aus dem Nachlass, sondern ist die Neuauflage eines gedruckten Werks mit deutscher Übersetzung, die Diagrammentwürfe sind zu finden in Pe. 7 XLI Diagrammata ad geometriae empiricae definitiones, an zahlreichen weiteren Stellen im Nachlass sind Bezüge zur Geometrie hergestellt. Der Faszikel Pe. 6 Schemata Geometriae empiricae bezieht sich übrigens nicht auf dieses Werk, sondern enthält Arbeiten v. a. zur Landvermessung und zum Festungsbau.
      Jungius/Rothkegel 2005
      Jungius, Joachim; Rothkegel, Michael (Hrsg.); Elsner, Bernd (Mitarb.): Der Briefwechsel des Joachim Jungius.
      Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht, 2005 (Veröffentlichung der Joachim Jungius-Gesellschaft der Wissenschaften 98). – Diese Sammlung enthält die bekannten Briefe von und an Jungius wie sie in Pe. 1 a und b sowie Pe. 2 und in Teilen im Nachlass verstreut vorliegen und bei der Vorbereitung dieser Edition bekannt waren, zu den Briefen vgl. auch die getrennte Erörterung als besonderer Teil des Nachlasses.

      Geplante, aber nicht verwirklichte Editionen nach Signaturen und Titeln

      SUB Hamburg, NJJ : Wo. 23 und Wo. 24 Exercitationes physicae
      638 Bl., von Martin Fogel als abgeschlossenes Werk beschrieben.
      Vielleicht waren diese Exercitationes als Ergänzung zu Jungius/Fogel 1662 gedacht. Manches weitere Material zu diesem Thema ist in Jungius/Meinel 1982 ediert worden. Wo. 25 enthält Additamenta zu den beiden genannten Faszikeln, außerdem sind Exercitationes auch zu Themen der Physica noch in Pe. 18 a und b enthalten. Pe. 20, Pe. 21 a und b, Pe. 45, Pe. 52 a und b, Pe. 53, Pe. 54, Pe. 55 a, b und c, Pe. 56 a und b sowie Pe. 57 a, b und c enthalten jungiussche Aufzeichnungen zur Physica, von denen nicht ganz geklärt ist, ob und wie sie in Jungius/Fogel 1662 eingeflossen sind. Alle zusammen geben ein sehr umfassendes Bild der jungiusschen Physica.
      SUB Hamburg, NJJ : Wo. 37 Praelectiones de anima
      108 Bl., von Martin Fogel als abgeschlossenes Werk beschrieben.
      Weitere Bezüge zur Seelenlehre gibt es bei in Wo. 27 [4] … de origine animae rationalis sowie in Pe. 21 b [4] unter Bezug auf die Institutiones Physicae von Gilbert Jacchaeus und in Suppl. 4 XV in Auseinandersetzung mit der Seelenlehre Galens.
      SUB Hamburg, NJJ : Cod. Hans. III. 21 : f. 1–28 I Disputationes ethicae
      Außerdem behandeln NJJ : Pe. 47 a und b Ethica, Pe. 48 Lectiones Ethicae und Pe. 46 Philosophia Practica. Pe. 49 a : f. 81–95 VI Jurisprudentia ad ethicam und Pe. 44 : f. 348–358 [32] Ethica … stellen Bezüge zu Nachbarthemen her.
      UB [Universitätsbibliothek] Rostock, Mss. Math. phys. 2, 7–8: Theses physicae Jacchaeo et Burgersdicio et aliis oppositae
      Diese Schülermitschriften wurden von Martin Fogel als abgeschlossenes Werk beschrieben.

      Weitere nicht verwirklichte Teileditionen sind als Quellentexte inzwischen verloren:

      Collegium opticum
      Zur Veröffentlichung von Johann Vaget 1679 gegenüber Gottfried Wilhelm Leibniz vorgeschlagen, wahrscheinlich beim Brand 1691 vernichtet. Die erhaltenen Notizen zur Optica sind dargestellt in Meyer 1974.
      Collegium trigonometricum
      Ebenfalls von Johann Vaget 1679 gegenüber Gottfried Wilhelm Leibniz vorgeschlagen, wahrscheinlich beim Brand 1691 vernichtet. Notizen zur Trigonometrie sind in Pe. 7 Geometrica enthalten, außerdem jeweils in Verbindung mit dem Festungsbau in Pe. 6 sowie Pe. 76 a und b Munitoria
      Contemplatio ligni
      Dieses Werk wurde von Johann Vaget für den Druck vorbereitet, aber wahrscheinlich beim Brand 1691 vernichtet. Es ist nicht ausgeschlossen, dass sich in den umfangreichen botanischen Faszikeln (Wo. 1 bis Wo. 16) Gedanken auch zum Holz finden lassen.
      Exercitatio de modalium conversione
      Dieses von Martin Fogel als abgeschlossen beschriebene Werk wurde wahrscheinlich beim Brand 1691 vernichtet.
      Responsio ad Limam Scharfii
      Obwohl Vincent Placcius nach dem Brand von 1691 vermutete, dass dieses Werk erhalten geblieben sei, ist nichts Derartiges im Nachlass bekannt, erhalten sind einzig Notizen zur Physica Johann Scharfs in Pe. 52 b : f. 473–497 LII In Scharffium, Pe. 61 a : f. 92–119 IX In Physicam Scharfii und X Contra Scharfium sowie in Wo. 26 : f. 95–113 VI Scharfii Physica.
      Tractatus de mineralibus
      Von Johann Vaget für den Druck vorbereitet, wahrscheinlich beim Brand 1691 vernichtet; vermutlich nicht identisch mit den Mineralia.

      Einige besondere Teile des Nachlasses

      Briefsammlung

      Der Briefwechsel ist bereits zweimal ediert worden. Der erste Versuch von Robert Avé-Lallemant aus dem Jahr 1863 wurde dabei vielfach als misslungen angesehen. Er versuchte, eine Biographie entlang des Briefwechsels zu schreiben, wobei er alle verwendeten Briefe in lateinischer Sprache abdrucken ließ und einige ins Deutsche übersetzte. Dazwischen fügte er einen deutschen, nahezu als Fließtext lesbaren Kommentar ein, so dass dieses Werk weder hinsichtlich der Ordnung noch der Vollständigkeit noch auch des Apparats nur den teilweise lockereren wissenschaftlichen Ansprüchen seiner Zeit genügte, geschweige denn denen der neueren Jungius-Herausgeber.

      Ersetzt wurde dieses unglücklich angelegte Werk durch Jungius/Rothkegel 2005, in das auch Briefe aufgenommen wurden, die nicht dem Supellex epistolica zugeordnet waren und viele Briefe aus Sup. ep. 100, dem Tassius-Briefwechsel. Außerdem enthält es einige interessante statistische Untersuchungen. Eine Recherche nach dem Strukturelement „Brief (Teil)“ ergibt alle zusätzlich aufgenommenen Briefe aus dem Nachlass und weitere, die auch in der Vorbereitung dieser Edition noch übersehen wurden. Eine Recherche nach „Brief“ in den Titeln ergibt zudem weitere Brieffragmente.

      Der Schwerpunkt der wissenschaftlichen Briefe der Hamburger Zeit liegt auf der Korrespondenz mit Schülern, die an verschiedenen Universitäten studierten und dort oft auch als Mittelsmänner fungierten. Besonders bemerkenswert sind hierbei die zahlreichen Briefe von und nach Helmstedt, die Jungius über die Ansichten Hermann Conrings (1606–1681) informierten und seine Reaktionen darauf wiedergeben. Von 470 edierten Briefen aus der Hamburger Zeit ist fast jeder fünfte nach oder aus Helmstedt adressiert.

      Wenn wir diejenigen Briefe herausrechnen, die nach Rostock, Lübeck und Hamburg adressiert sind, Jungius’ intensive Wirkungsstätten also (es verbleiben 285 Briefe), wächst dieses Verhältnis noch an und nahezu jeder dritte Brief hat einen Korrespondenzpartner in Helmstedt.

      Ein weiterer Schwerpunkt sind die Niederlande, die über ein Sechstel der Korrespondenz ausmachten. Auch der Ostseeraum ist mit Korrespondenzpartnern in Rostock, Greifswald, Stettin, Danzig und Königsberg, Lübeck, Sorø, Kopenhagen und Stockholm nicht zu unterschätzen und macht über ein Achtel der Korrespondenz aus. Als bedeutendste einzelne Universitätsstadt nach Helmstedt, Rostock und Leiden ist Jena zu nennen, das etwa 8  % der Korrespondenz betrifft.

      Inhaltlich bieten die Briefe wichtige Ergänzungen zu allen Themen des Nachlasses und außerdem Kommentare von Jungius selbst, die helfen, viele Situationen aus dessen Blickwinkel zu sehen. Aus dem Briefwechsel wissen wir z. B., dass Jungius die Logica Hamburgensis mehr für ein Werk der Hamburger Schulbehörde als für sein eigenes erachtete.

      Die Korrespondenz ist als eigener Unterbestand des Nachlasses zu betrachten und wurde aufgrund seiner Besonderheiten auch getrennt erfasst, so dass Metadaten zu jedem einzelnen Brief verfügbar sind und keine (künstliche) Manipelzählung eingeführt wurde.

      Disputationen

      Die gedruckten Disputationen (Edition: Jungius/Müller-Glauser 1988) waren in einem Gebiet verbreitet, das den Mustern des Briefwechsels ähnelt: Besonders im südwestlichen Teil des Ostseeraums bis etwa hinauf nach Kopenhagen und östlich bis nach Königsberg waren diese Werke bekannt und erhältlich, von den deutschen Universitätsstädten sind besonders Helmstedt zu nennen, Wittenberg, Jena, Leipzig und Altdorf. Ein Teil der späteren Disputationen setzte sich sogar explizit mit Hermann Conring in Helmstedt auseinander.

      Noch mehr aber als im Briefwechsel war in den Disputationen Jena einbezogen. Aus dem Briefwechsel lässt sich ableiten, dass allein fünf Professoren dieser Universität eng mit Jungius verbunden waren:

      Die Themen der jungiusschen Disputationen waren keineswegs auf die in der Edition (Jungius/Müller-Glauser 1988) erkennbaren, größtenteils philosophischen Fragen beschränkt, sondern umfassten auch konkretere wissenschaftliche Gebiete wie die Optik oder die Astronomie. Zudem existierten und kursierten darüber hinaus viele handschriftliche Disputationen, wenn die Schüler nicht das Geld investieren wollten, um ihre (oder vielmehr meistens: Jungius’) Abhandlung zum Druck zu geben. Schließlich war Jungius selbst oft genug nicht mit den Texten zufrieden und fügte in seine Handexemplare oder auf gesonderte Blätter weitere Anmerkungen hinzu.

      All diese Gegebenheiten haben sich im Nachlass niedergeschlagen, so dass Disputationen zu finden sind in:

      • NJJ : Pe. 18 a und b Doxoscopiae Physicae Majores – teilweise ediert, aber auch:
        Pe. 18 a : f. 8–23 I, [2] Exercitatio I de modo sciendi physico – nicht identisch mit DH I
        Pe. 18 a : f. 66–68 I, [4] [Theses 62–81 aus:] Exercitatio I … II ad cap. 3 de principiis corporum naturalium
        Pe. 18 a : f. 120–182 I, [10] Exercitatio III de principiis actu-potentialibus
        Pe. 18 a : f. 182–219 I, [11] Exercitatio IV de natura
        Pe. 18 a : f. 220–243 I, [12] Exercitatio [V] de causis
        Pe. 18 a : f. 244–257 I, [13] Exercitatio VI de quantitate sive continuo …
        Pe. 18 a : f. 310–341 I, [17] Exercitatio IX de motu
        Pe. 18 a : f. 376–407 I, [21] Exercitatio X de speciebus motus
        Pe. 18 a : f. 408–436 I, [22] Disputatio de principiis actionum naturalium
        Pe. 18 a : f. 466–541 II, [2] Exercitatio I psychologica adversus Zabarellam
        Pe. 18 a : f. 609–618 III, [9] De loco ad caput 6 (… auch „Exercitatio VII“, enthält außerdem den Beginn einer „Exercitatio VIII“:) De tempore ad caput 7 (fortgesetzt in Pe. 18 b : f. 231–238)
        Pe. 18 b : f. 180–189 [16] Exercitatio VII de loco ad cap. 6
        Pe. 18 b : f. 190–214 [17] Exercitatio VIII de motu
      • NJJ : Pe. 40 : f. 24–27 II Corollaria disputationum – vermutlich zur Geographie
      • NJJ : Pe. 45 De Metaphysica (Conringi Forma, Materia, Fieri etc.) – Disputationen und Notizen in Auseinandersetzung mit Conring :
      • Pe. 45 : f. 121–132 XII Corollaria contra Conringium
        Pe. 45 : f. 176–198 XVII Disputatio de hypothesi Aristotelica catachresibus denudata
        Pe. 45 : f. 203–206 XIX Disputatio de similaribus
        Pe. 45 : f. 229–232 XXIII Disputatio de theorematibus, quae demonstrata dicuntur in libris Aristotelis
      • NJJ : Pe. 47 b : f. 1–27 I Theses ethicae
      • NJJ : Pe. 49 a : f. 48–75 IV Theses politicae
      • NJJ : Pe. 51 a Doxoscopiae Minores Physicae und NJJ : Pe. 51 b Doxoscopiae Physicae Minores – von Martin Fogel zusammengestellt
        Pe. 51 a : f. 263–268 II, VI Disputatio de Anaxagorae similaribus
        Pe. 51 b : f. 450–463 III Theses in Burgersdicium
      • NJJ : Pe. 55 a, b und c Disputationes Physicae – im Folgenden die ausdrücklich als Disputationen bezeichneten Teile:
        Pe. 55 a : f. 1–27 I, I Disputatio de const[itutione] Phys[ices]
        Pe. 55 c : f. 1–16 I Disputatio super cap. 1 lib. I [de] caelo
        Pe. 55 c : f. 24–29 III … Disputatio de principiis actupotentialibus
        Pe. 55 c : f. 30–49 IV Theses physicae aut corollaris. Theses privatae
        Pe. 55 c : f. 56–73 VI Disputatio physica [De forma et materia]
        Pe. 55 c : f. 74–80 VII Disputationes phoranomicae
      • NJJ : Pe. 57 a In Physicam Jacchaei [I]
        Pe. 57 a : f. 124–130 XIII Disputatio de natura
      • NJJ : Pe. 61 a De Formis (de Formarum Origine et Materia)
        Pe. 61 a : f. 1–6 I Disputatio de formarum propagatione; traductio, propagatio, mergus
        Pe. 61 a : f. 109–119 X [Disputatio] contra Scharfium
      • NJJ : Pe. 61 b De Formis (Formae Ortus et Demonstratio)
        Pe. 61 b : f. 32–36 II, b Theses dictatae Schertlingio
        Pe. 61 b : f. 245–271 XV Disputatio formae ex nihilo
      • NJJ : Pe. 73 : f. 71–90 VI Disputationes opticae
      • NJJ : Wo. 9 Botanica IX
        Wo. 9 : f. 91–104 III, a Disputatio de materia. Disputationes astronomicae
        Wo. 9 : f. 105–128 III, b Disputationes opticae
      • NJJ : Wo. 19 Geometria II – Geometria III laut Vorlage
        Wo. 19 : f. 17–21 [3] Disputatio contra pseudographema sive falso-analyticam probationem Aristotelis lib. I Post. cap. 22
        Wo. 19 : f. 183–199 [17] Disputatio de analysi: Errores Aristotelis in Analysi Priore
      • NJJ : Wo. 23, Wo. 24 und Wo. 25 Exercitationes Physicae I und II sowie Additamenta ad …
        Wo. 23 : f. 1–18 [1] Exercitatio I de constitutione physices, ad cap. 2, 2
        Wo. 23 : f. 1–36 [2] Exercitatio II de principiis hypostatices, ad cap. 3
        Wo. 23 : f. 1–111 [3] Exercitatio III de principiis systatices
        Wo. 23 : f. 1–69 [4] Exercitatio IV de natura. Ad cap. 4 lib. I Senn[erti]
        Wo. 23 : f. 1–71 [5] Exercitatio V de causis
        Wo. 23 : f. 1–18 [6] Reliquiae exercitationis] de caussis
        Wo. 24 : f. 1–44 [7] Exercitatio VI de continuo, ad cap. 4 Sennerti
        Wo. 24 : f. 1–50+2 [8] Exercitatio VII de loco et tempore, ad cap. 6, de loco
        Wo. 24 : f. 1–82 [9] Exercitatio [VIII] de motus definitione, ad cap. 8 Sennerti
        Wo. 24 : f. 1–63 [10] Exercitatio IX de speciebus motus
        Wo. 25 : f. 245–263 [18] Disputatio II de modo considerandi. Disputatio de ratione formali
        Wo. 25 : f. 316–318a [24] Disputatio de principiis Aristotelicis
      • NJJ : Wo. 28 : f. 959–1006 VIII Disputationes noematicae … (auch Wo. 34, ediert in Jungius/Risse 1977, enthält nach Kangro 1968 die folgenden Titel:)
        • I De constitutione Logices
        • II De notione
        • III De notionum compositione
        • IV De notionum varietate
        • V De notione signata
        • VI De notione transcendente
        • VII De notione transcendente itemque inaequaliter univoca
        • VIII De praedicabilibus
      • NJJ : Wo. 33 Logica Varia (Transitus in aliud genus)
        Wo. 33 : f. 1–11 I … Disputatio de metabasi …
        Wo. 33 : f. 12–15 II Disputatio de transitu in aliud genus
      • NJJ : Wo. 36 : f. 258–260 XII Disputatio recte definita
      • NJJ : Suppl. 9 Disputationes
        Suppl. 9 : f. 1–12 I De controversis disputandi legibus disputatio
        Suppl. 9 : f. 13–25 II Gymnasmatum de modo sciendi physicum …
      • NJJ : Cod. Hans. III. 21 : f. 1–28 I Disputationes … ethicae … – ediert in Jungius/Risse 1977

      Der Gesamtumfang dieser Sammlung von Disputationen entspricht in etwa noch einmal dem der zum größten Teil gedruckten 34 Disputationen der Edition. Es handelt sich um 49 Disputationen und „Exercitationes“, außerdem mehrere Thesen-Sammlungen, die der Vorbereitung auf nicht gehaltene Disputationen gedient haben könnten. Daneben war Jungius an weiteren Disputationen entweder als Respondent oder als Präses beteiligt (12 davon aufgeführt in Kangro 1968):

      [Ka.] J 72 De naturali Dei cognitione.
      Rostock : 1606. – Eine gedruckte Edition ist nicht nachgewiesen.
      [Ka.] J 26 De potentia activa.
      Rostock : 1607. – Nicht mehr auffindbar; einst unter SUB Hamburg KD IV, 135 verzeichnet.
      [Ka.] J 27 De causa efficiente.
      Rostock : Myliander, 1608. – HAB Wolfenbüttel, M: Li 8431; einst auch unter SUB Hamburg KD IV, 135 verzeichnet.
      [Ka.] J 28 Theses miscellaneae.
      Gießen : 1608. – Damals in der Bibliothek der Hansestadt Lübeck.
      [Ka.] J 29 Ad propositiones hasce miscellas … XIV ….
      Gießen : Hampel, 1608. – HAB Wolfenbüttel, A: 287.3 Quod. (12); UB Gießen, Rara 3084; UB Erfurt, 13–Tp. 8° 02970 (26); laut Kangro 1968 auch in der Hauptbibliothek der Franckeschen Stiftungen in Halle/Saale.
      [Ka.] J 30 Oratio panegyrica de mixta haereticorum … prudentia.
      Gießen : Hampel, 1609. – Laut Kangro 1968 in der HAB Wolfenbüttel; Exemplare auch in der BSB München und der UB der LMU München.
      [Ka.] J 31 De relationibus ….
      Gießen : 1609. – Damals in der Bibliothek der Hansestadt Lübeck und der UB Wrocław.
      [Ka.] J 32 Ἐξετάσις philosophica.
      Gießen : 1610. – Damals in der UB Wrocław.
      [Ka.] J 33 De angelis seu intelligentiis.
      Gießen : 1611. – Damals in der UB Wrocław.
      [Ka.] J 34 Theses miscellae ex Cyclopaedia Philosophica.
      Gießen : 1611. – Damals in der UB Wrocław.
      [Ka.] J 73 (Epimetron) über „figurae locum replentes“ aus Aristoteles de coelo lib. 3 t. 66.
      Rostock : 1619. – Eine gedruckte Edition ist nicht nachgewiesen, vgl. aber Pe. 67.
      Disputatio Physica, Octo Acroaseos Aristotelicae libros strictim delibans / Quam Sub Praesidio Joachimi Jungii … In Academia Rostochiensi publicitus defendendam proponit Nicolaus Olai.
      Rostock : Ferber, 1620. – Diese Disputation war Kangro 1968 offenbar nicht bekannt und ist erst bei der Erstellung des Verzeichnisses der im deutschsprachigen Raum erschienenen Druck des 17. Jahrhunderts (VD17) wieder aufgefunden worden.
      [Ka.] J 74 Disputatio de democratia.
      Hamburg [?] : o. J. – Eine gedruckte Edition ist nicht nachgewiesen.

      Damit sind insgesamt mindestens 95 Disputationen bekannt, an denen Jungius beteiligt war, an 89 davon als Präses, und von diesen sind wiederum 87 zumindest in Teilen erhalten. Wenn man annimmt, dass die 34 gedruckten und die Hälfte der nachgewiesenen ungedruckten Disputationen im Umlauf waren, kommen wir auf etwa 60 Disputationen von Jungius, die zu seinen Lebzeiten an den bedeutenden protestantischen deutschen Universitäten bekannt waren.

      Nicht alle der gedruckt erschienenen Disputationen aus Hamburg sind im Nachlass erhalten, aber folgende Querverbindungen gibt es:

      DH I–III (Jungius/Müller-Glauser 1988, S. 3–12, 13–29, 31–43)
      [Ka.] J 36–J 38 De modo sciendi Physico I–III
      DH I
      • Pe. 18 a : f. 542–547 II, [3] … (Druck mit Anmerkungen)
      • Pe. 18 a : f. 575–584 II, [6] …
      • Suppl. 9 : p. 13–25 II Gymnasmatum de modo sciendi physicum … (Handschriften ohne Anmerkungen)
      • vgl. auch
        • Pe. 18 a : f. 8–23 I, [2] Exercitatio I …
        • Wo. 23 : f. 207–214 [16] Addenda … (auch zu … Disputatio II de modo sciendi)
        • Wo. 23 : f. 299–309 [22] … Modus sciendi physicus …
      DH IV (Jungius/Müller-Glauser 1988, S. 45–56)
      [Ka.] J 35 De controversis disputandi legibus
      Suppl. 9 : p. 1–12 I ….
      DH V–VIII (Jungius/Müller-Glauser 1988, S. 57–64, 65–72, 73–83, 85–96)
      [Ka.] J 39–J 42 De naturalis scientiae constitutione I–IV
      DH VIII
      • Pe. 55 a : f. 1–27 I, I Disputatio de const[itutione] Phys[ices]
      • Wo. 23 : f. 1–18 [1] Exercitatio I de constitutione physices ad cap. 2, 2
      • Wo. 25 : f. 207–214 [16] Addenda …]
      DH IX (Jungius/Müller-Glauser 1988, S. 97–111)
      [Ka.] J 43 De forma substantiali
      Pe. 18 a, Bl. 98–111 I, [8] [… ohne Titelblatt] … (2 Drucke, der erste von Jungius bearbeitet)
      Pe. 51 a, Bl. 217–248 II, III Assertiones de forma … (Diese Drucke wurden weder von Kangro 1968 noch von Meinel 1984 identifiziert)
      vgl. auch
      • Pe. 45, Bl. 312–315 XXX Forma substantiali quid secundum Graecos
      • Pe. 53, Bl. 1–20 I …Forma substantialis …
      • Pe. 61 b
        • Bl. 1–19 I Forma subst[antialis] quid …
        • Bl. 107–134 IV … Forma substantialis …
        • Bl. 168–172 VI Formae substantialis actio
        • Bl. 234–244 XIV Definitio formae substantialis
        • Bl. 223–246 XXII Demonstrationes formae substantialis
      DH X (Jungius/Müller-Glauser 1988, S. 113–134)
      [Ka.] J 44 De Stoecheosi Geometrica
      Pe. 18 a, Bl. 548–559 II, [4] …
      Pe. 66 Geometria Petri Rami, Bl. 1–21 bestehend aus drei Teilen (in Meinel 1984):
      • Bl. 1–11 [1] Addenda thesibus
      • Bl. 12–16 [2] Redundantia
      • Bl. 17–21 [3] Corollaria
      DH XI (Jungius/Müller-Glauser 1988, S. 135–149)
      [Ka.] J 45 De Genere Probationum in Physica Acroasi
      Pe. 18 a, Bl. 69–78 I, [5] …
      DH XIII (Jungius/Müller-Glauser 1988, S. 165–190)
      [Ka.] J 47 De Pseudapodixi tritermina
      Pe. 18 a, Bl. 595–608 III, [8] Analysis logica triterminae cuiusdam pseudoapodixeos physicae
      DH XIV–XV (Jungius/Müller-Glauser 1988, S. 191–210, 211–221)
      [Ka.] J 48–J 49 De naturalis scientiae principiis I–II
      Pe. 45, Bl. 252–273 XXVI Disputatio de principiis scientiae naturalis ist DH XIV
      DH XVII (Jungius/Müller-Glauser 1988, S. 239–252)
      [Ka.] J 51 De probationibus eminentibus
      Pe. 45, Bl. 162–171 XV Noologia Abr[ahami] Calovii
      enthält außerdem: Auctarium praesidis mit gegen Bernhard Werenberg (1577–1643) gerichteten Thesen, dessen Einschätzung nach Jungius/Müller-Glauser 1988, S. XXVIII–XXIX erforderte, dass Werenbergs Gymnasmata historica wieder aufgefunden werden. Diese sind vollständig in der Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Bibliothek Hannover im Druck und als Mikroform vorhanden.
      DH XVIII (Jungius/Müller-Glauser 1988, S. 253–266)
      [Ka.] J 52 Trias Quaestionum Physicarum
      Pe. 18 a
      • Bl. 112–119 I, [9] …
      • Bl. 355–362 I, [19] …
      Pe. 18 b
      vgl.
      • Pe. 18 b, Bl. 280–315 [22] Dissertatio … (… von Jungius als „Dissertatio contra Meisterum …“ bezeichnet)
      • ebenso richtete sich DH XVIII gegen Adrian Meister, einen Schüler von Johann Scharf
      DH XIX–XXI (Jungius/Müller-Glauser 1988, S. 267–288, 289–302, 303–320)
      [Ka.] J 53 De Natura Physices und [Ka.] J 54–J 55 De modo considerandi Physico I–II
      DH XXI
      • Pe. 18 b, Bl. 50–65 [9] Exercitatio protophysica I …
      • Pe. 18 b, Bl. 10–13 und Bl. 9 [1] De modo considerandi physico …
      • Pe. 18 b, Bl. 66–86 war DH XXI, ist aber von Meinel 1984 als vermisst vermerkt worden und konnte bereits von Kangro 1968 nicht mehr im Nachlass gefunden werden.
      vgl.
      • Pe. 57 a, Bl. 315–316 XXXII Protophysica (die drei Disputationen bilden einen Zyklus zur Protophysica)
      • Wo. 25
        • Bl. 318b–335 [26] Addenda exercitationibus protophysicis
        • Bl. 215–244 [17] Addenda disp[utationibus] de modo considerandi …
        • Bl. 245–263 [18] Disputatio II de modo considerandi …
      • Pe. 55 a, Bl. 28–57 I, II Modus considerandi physicus
      DH XXII (Jungius/Müller-Glauser 1988, S. 321–330)
      [Ka.] J 56 Heptas Singularium Opinionum enthält Einzelthesen, denen im Prinzip im Nachlass-Katalog nachgegangen werden könnte.
      DH XXIII (Jungius/Müller-Glauser 1988, S. 331–358)
      [Ka.] J 57 De Genere Logicae (I)
      Pe. 44 Logica Generalis: „enthält hauptsächlich Notizen zu den in dieser Disputation abgehandelten Themen“ (Jungius/Müller-Glauser 1988 , S. 332)
      Wo. 28 VIII Disputationes noematicae … I und II
      DH XXV–XXVI (Jungius/Müller-Glauser 1988, S. 371–384, 385–400)
      [Ka.] J 59–J 60 De principiis corporum naturalium I–II
      Pe. 18 a, Bl. 79–85 I, [6] … ist DH XXV, von Martin Fogel bearbeitet
      Pe. 18 b
      • Bl. 87–99 [10] … ist auch DH XXV, von Jungius bearbeitet
      • Bl. 100–113 und 114–126 [11] …/[12] … ist DH XXVI, einmal von Jungius und einmal von Fogel bearbeitet
      Pe. 18 a, Bl. 86–97 [7] … ist eine Abschrift der gleichen Disputation
      Pe. 61 a, Bl. 19–20 IV [Auszüge aus Sperling] enthält Druckfehlerkorrekturen zu beiden Disputationen
      vgl.
      • Pe. 18 a, Bl. 66–68 I, [4] Exercitatio … de principiis corporum naturalium
      • Pe. 21 a, Bl. 19–105 [4] … De corporis naturalis principiis internis
      • Pe. 51 a
        • Bl. 199–216 II, II Cap. 1 de principiis
        • Bl. 274–279 II, VIII De principiis ex manipulo log[icae] phys[icae]
      • diese beiden auch: Suppl. 15, [4] Principia corporum
      • Pe. 61 a, Bl. 207–213 XXI Principium corporis naturalis
      DH XXVII–XXIX Jungius/Müller-Glauser 1988, S. 401–452
      [Ka.] J 61–J 63 De mistione naturalium corporum I–III
      DH XXVII
      • Pe. 18 a : f. 437–446 I, [23] …
      • Pe. 18 b : f. 27–42 [6] …
      • Pe. 55 c : f. 17–23 II Disputatio physica de mixtione
      DH XXVIII
      • Pe. 18 a : f. 447–456 I, [24] …
      DH XXIX
      • Pe. 18 a : f. 457–463 I, [25] …
      • Pe. 18 b : f. 43–44 [7] … (enthält Notizen zu DH XXVIII und DH XXIX)
      vgl. auch
      • Pe. 21 a : f. 442–550 [9] … de corpore misto
      • Pe. 51 b : f. 373–393 XVI Assertiones de mistione
      • Pe. 55 b : f. 220–244 IX Doxoscopia mixtionis
      • Pe. 55 b : f. 245–257 X Definitiones ad doxoscopiam mixtionis
      • Pe. 55 b : f. 258–260 XI Mistio e mistis …
      • Pe. 56 a : f. 42–72 II … Mistio …
      • Suppl. 4 : f. 77–85 XII Mistio…
      DH XXXI (Jungius/Müller-Glauser 1988, S. 453–472)
      [Ka.] J 65 De definitione motus Aristotelica
      Pe. 18 a : f. 363–375 I, [20] …
      Pe. 18 b : f. 215–230 [18] …
      vgl. zu diesem Thema auch die Verweise von Jungius 1699
      DH XXXII (Jungius/Müller-Glauser 1988, S. 473–496)
      [Ka.] J 66 Analysis Logica Triterminae cuiusdam Pseud-Apodixeos Physicae
      Pe. 18 a : f. 595–608 III, [8] … (vgl. DH XIII)
      DH XXXIII (Jungius/Müller-Glauser 1988, S. 517–532)
      [Ka.] J 67 De Axiomatibus Physicis
      Pe. 18 b : f. 14–17 [2] … (nur Titelblatt und Notizen)
      Wo. 3 : f. 440–443 XXVI … Corollaria phytoscopica …
      vgl. Pe. 45 (Jungius/Müller-Glauser 1988, S. 518: „Wo. 45“ – dieser Faszikel existiert nicht!)
      DH XXXIV (Jungius/Müller-Glauser 1988, S. 533–550)
      [Ka.] J 68 Analysis Logica apparentis demonstrationis
      Pe. 18 a : f. 342–354 I
      [18] …Pe. 18 b
      • f. 163–179 [15] …
      • f. 48–49 [8] … (diese letzten Blätter enthalten entgegen der Angabe von Müller-Glauser Anmerkungen)
      A VI (Jungius/Müller-Glauser 1988, S. 601–623)
      [Ka.] J 71 Dissertatio de controversis quibusdam philosophia capitibus …
      Pe. 18 b : f. 281–316 [22] … (ein von Jungius bearbeitetes Exemplar dieser anonymen Streitschrift gegen das darin eingelegte (f. 283–301) Werk eines sonst unbekannten Michael Collin, die von Kangro 1968 als Jungius-Disputation ohne Angabe eines Praeses oder Respondenten eingestuft wurde)

      Doxoskopien

      Jungius forderte, die Meinungen anderer, etablierter Wissenschaftler zunächst zu untersuchen und zu widerlegen, bevor er sein eigenes System etablieren konnte. Diese „Meinungsschau“ nannte er Doxoskopie und diese Methode fand Eingang in den Titel von Jungius/Fogel 1662.

      Neben den Faszikeln Pe. 17, Pe. 19 a, die in Jungius/Meinel 1982 ediert sind, Pe. 19 b sowie Pe. 18 a und b und Pe. 51 a und b, die zumindest zum Teil in Jungius/Fogel 1662 berücksichtigt wurden, gibt es folgende nicht edierte Doxoskopien im Nachlass:

      • NJJ : Pe. 52 a und b Doxoscopia Physica (… descripta, non relecta)
      • NJJ : Pe. 53 Doxoscopia Sporadica
      • NJJ : Pe. 55 a : f. 240–248 III, VII Dox[oscopia] generationis
      • NJJ : Pe. 55 b : f. 1–39 IV, I Doxoscopia Zabarellae lib. VIII …: Motus
      • NJJ : Pe. 55 b : f. 40–55 IV, II Doxoscopia Zabarellae lib. VII et VIII …: Moveri
      • NJJ : Pe. 55 b : f. 166–203 V, V Doxoscopia Zabarellae de putredine
      • NJJ : Pe. 55 b : f. 220–244 V, IX Doxoscopia mixtionis
      • NJJ : Pe. 55 b : f. 261–267 V, XII Doxoscopia quod sint ista quatuor simplicia corpora
      • NJJ : Pe. 55 b : f. 295–330 V, XVI Doxoscopia librorum de caelo secundum Zabarellam
      • NJJ : Pe. 73 : f. 1–26 I Doxoscopia optica, hoc est in Zabarellam et Caesalp[inum] de lumine, colore, diaphano
      • NJJ : Wo. 9 : f. 72–74 II, b … Doxoscopiae didacticae botan[icorum] alior[um]
      • NJJ : Suppl. 4 Galeni Doxoscopiae
  • Literatur zum Nachlass
   

Verzeichnis der Verweislisten

Die 1.-3. Verweisliste sind Teil der "Geschichte" des Nachlasses, die 4.-13. beziehen sich auf die "Struktur" des Nachlasses, die 14. ist mit dem Teil "Literatur zum Nachlass" identisch.

  1. Liste der zwischen 1691 und ca. 1790 verlorenen Stücke
  2. Liste der zwischen 1794 und 1887 verlorenen Stücke
  3. Liste der nach 1887 wieder aufgefundenen Stücke
  4. Liste der nicht makulierten Briefe in „normalen“ Faszikeln
  5. Liste der in der Stabi erhaltenen Bücher aus Jungius’ Bibliothek
  6. Liste der durch den Brand 1691 verlorenen Stücke
  7. Liste der von Jungius zu Lebzeiten veröffentlichten Werke
  8. Liste der aus dem Nachlass postum veröffentlichten Werke mit Verweisen auf die Nachlass-Signaturen der Vorlagen
  9. Liste geplanter, aber nicht verwirklichter Editionen
  10. Teilliste der geplanten Editionen mit erhaltenen Vorlagen
    Teilliste der geplanten Editionen mit vermutlich verlorenen Vorlagen mit Verweisen auf thematisch ähnliche Notizen im Nachlass
  11. Liste von Thesensammlungen im Nachlass mit Verweisen auf thematisch ähnliche Notizen im Nachlass
  12. Liste der bekannten Jungius-Disputationen
  13. Verweise auf Notizen im Nachlass im Zusammenhang mit den Disputationes Hamburgenses
  14. Liste der im Nachlass erhaltenen Doxoskopien
  15. Liste der Literatur zum Nachlass